Letztes Jahr im Mai war ich in Kaikoura und dort hatte ich eine Begegnung der ganz besonderes Art: Ich bin mit Delfinen geschwommen! Wow, das war definitiv ein Highlight meiner Reise! Und ich muss sagen, der Trip war die $170 wert. Mal abgesehen davon, dass das Geld (teilweise) in eine Stiftung geht, die sich für den Naturschutz einsetzt, wurde uns wirklich was geboten.
Die Vorbereitungen
Es ging eigentlich direkt spannend los: die Schwimmausrüstung musste zusammengestellt und anprobiert werden. Wir mussten nur normale Badekleidung mitbringen und der eigentliche Schwimmanzug inkl. Flossen, Handschuhe, Maske und Schnorchel wurde uns gestellt. Als wir alles zusammen hatten, wurde uns noch ein kleiner Film mit Verhaltensregeln und Sicherheitshinweisen gezeigt. Und der war recht humorvoll gestaltet, so dass wir mehrfach lachen mussten.
Ich würde niemals bei etwas mitmachen, bei dem Tiere eingesperrt oder zu irgendwas gezwungen werden. In diesem Film wurde jedoch noch einmal betont, dass es sich um wilde Tiere handelt, die nicht gefüttert, trainiert oder sonst wie angelockt werden und deren Verhalten nicht vorherzusehen ist. Wenn sie in der Stimmung sind, mit uns zu schwimmen, ist das ein Privileg und kein Recht. Fand ich ja sehr sympathisch. Es wurde außerdem darauf hingewiesen, dass, wenn wir mit ihnen schwimmen wollen, wir die Delphine unterhalten müssen und nicht andersherum.
Um ihr Interesse zu wecken, sollte man sich möglichst Delfin-ähnlich verhalten. In seinen Bewegungen und möglichst auch Geräuschen. Da sie sehr auf Geräusche reagieren, sollten wir letztendlich einfach irgendwelche Töne von uns geben; und wenn wir ein Liedchen trällern. Das Ganze aber bitte ohne die Lippen zu bewegen, da es sonst Probleme mit dem Schnorchel gibt. Das hat alles zu ziemlich lustigen Resultaten geführt 🙂
Und dann ging’s los
Nach dem Film ging es mit einem Bus zum Bootsanleger, wo unsere Gruppe auf zwei Boote verteilt wurde. Unter den Leuten waren sowohl welche, die ins Wasser wollten, als auch solche, die nur vom Boot aus gucken wollten. Ich würde schätzen, dass wir zu zehnt im Wasser waren und ich glaube, drei sind an Bord geblieben. Was hätte ich mich geärgert, wenn ich nur die normale Bootstour gebucht hätte und dann den Schwimmern hätte zusehen müssen… Als einzige ohne Schnorchel-Erfahrung habe ich noch ne kurze Einweisung bekommen und dann sahen wir auch schon die ersten Delfine. Wir sollten uns alle ans Heck setzen, mit den Füßen (Flossen ;-)) im Wasser… und dann hielt das Boot auch schon an, das Signal ertönte und wir gingen ins Wasser. Es war bei weitem nicht so kalt, wie ich befürchtet hatte. Nur anfangs im Gesicht, so dass ich öfters hochgucken musste, aber dann ging auch das und ich konnte mich auf die Unterwasserwelt konzentrieren. Und was war das toll!
Ein einmaliges Erlebnis
Ich kann euch gar nicht beschreiben, was es für ein grandioses Gefühl ist, wenn Delfine direkt um einen herum schwimmen! Sie sind einfach neugierig, wuseln um einen rum und schwimmen ganz nah an einem vorbei. Zwischendurch konnte ich mal ein kurzes Stück mit einzelnen von ihnen schwimmen. Aber erstens waren sie zu schnell und zweitens konnte ich offensichtlich nicht so richtig ihr Interesse wecken 😉
Mit den Lauten habe ich mich ja ziemlich zurückgehalten, aber manche andere nicht. Und so lange ich mit den Ohren über Wasser war, hörte sich das zwischendurch verdammt lustig an. So lustig, dass ich lachen musste… was wir nicht machen sollten, weil die Schwimmbrille dadurch nicht mehr anlag und Wasser eintrat… aber ich konnte nicht anders. Die Delphine lachen die Menschen bestimmt insgeheim aus, wie sie da regelmäßig in Scharen durchs Wasser wuseln und komische Geräusche von sich geben 🙂
Insgesamt waren wir an drei Stellen im Wasser und während ich beim zweiten Mal nur ganz vereinzelt Delfine gesehen habe, waren es bei den anderen beiden Wassergängen wirklich viele und auch mehrfach ganz aus der Nähe. Zusammenstöße gab es allerdings nur mit anderen Schwimmern, nie mit Delfinen 😉
Mehr als nur Delfine
Als wir nach dem dritten Mal schwimmen wieder an Bord waren, konnten wir uns kurz mit einem Schlauch heiß abduschen und was Trockenes anziehen. Und dann noch in aller Ruhe Fotos schießen. Dabei wurde uns auch noch allerhand über die Delfine erzählt. Außerdem haben wir noch einen kleinen Schlenker gemacht, um Vögel und vor allem Albatrosse beobachten zu können und nach ca. 3,5 Stunden waren wir dann wieder zurück.
Es war wirklich ein rundum gelungener Ausflug und ich war hin und weg 🙂