In diesem dritten und letzten Teil des Reiseberichts reisen meine Mutter und ihre Freundin Annick zu zweit weiter — ohne mich. Es geht von der Golden Bay im Norden der Südinsel runter an der Westküste bis nach Queenstown, danach rüber an die Ostküste und schließlich hoch nach Christchurch. Was sie dort alles erlebt und gesehen haben, könnt ihr hier nachlesen:
Zu zweit unterwegs
13. Tag: Sonntag, 1.1.17
Nachmittags Ankunft in der Kahurangi Lodge zwischen Takaka und Collingwood – B & B mit 3 Gastzimmern auf großem Gelände mit wunderbarem Garten rundherum und beeindruckendem Blick von unserer Terrasse:

14. Tag: Montag, 2.1.17 (Feiertag in Neuseeland!)
Wanderung auf dem Kaitura-Track im Kahurangi National Park. Einstieg beim Restaurant/Laden The Naked Possum. Unspektakulärer, aber angenehm „grüner“ und anscheinend wenig begangener Wanderweg entlang bzw. oberhalb eines Flusses. Wir sind nur einer Joggerin begegnet…


Fahrt zum Cape Farewell (soweit für Pkws erlaubt) – nördlichste Spitze der Südinsel — und Spaziergang am Strand. Im „Watt“ waren zahlreiche schwarze Schwäne zu sehen!

Zwischenstopp in Collingwood, einem kleinen Küsten-Örtchen, in dem nicht allzu viel los ist. Sehenswert: das esoterisch angehauchte Old School Café, das auch eine Galerie enthält und an das sich ein Grundstück mit einer Mischung aus Freiland-Spielen und Kunstwerken anschließt – betrieben von einem freundlichen, gesprächigen älteren Mann, bei dem mir sofort der Ausdruck „Alt-Hippie“ einfiel…


Der Café-Besitzer ist auch Initiator (und evtl. auch Maler) diverser Wandgemälde in Collingwood, die an „bessere Zeiten“ in den 30er/40er Jahren des 20. Jahrhunderts erinnern:

Außerdem starten von Collingwood Bustouren (z. B. mit Farewell Spit Eco Tours, Bus auf dem Foto oben zu sehen) auf das Farewell Spit, eine langgezogene (35 km lange), schmale Halbinsel mit Sanddünen, die auch ein Vogelschutzgebiet enthält und nicht frei zugänglich ist.
Lohnend: ein Spaziergang im Milnthorpe Park südlich von Collingwood, einem Arboretum mit Skulpturen und „Land Art“-Werken:



Tipp: Essen in der Dangerous Kitchen in Takaka, einem „bunten“ Städtchen mit einigen netten Läden und Lokalen. Die Dangerous Kitchen hat einen Innenhof und eine ganz passable Essens-Auswahl (u. a. Pizza) aufzuweisen.
15. Tag: Dienstag, 3.1.17
Highlight: Kombinierte Boots-Wandertour entlang des (bei TouristInnen sehr beliebten!) Abel Tasman Coast Track mit Aqua Taxi. Startpunkt: Totaranui, ein „Ort“, der eigentlich nur aus einem großen Campingplatz und dem Gebäude des DOC (Department of Conservation) besteht.

Von dort aus wurden wir mit einem relativ kleinen Boot in südlicher Richtung nach Torrent Bay gefahren. Von Torrent Bay sind wir auf dem A. T. C. Track zur Bark Bay zurückgelaufen und dort wieder von einem Boot abgeholt und nach Totaranui zurückgebracht worden (Kosten: 73 NZD pro Person).
Leider regnete bzw. nieselte es fast während der gesamten Tour. Trotzdem genossen wir den Weg, der u. a. über eine lange Hängebrücke führte, und vor allem die Ausblicke auf eine wunderschöne Küste:





16. Tag: Mittwoch, 4.1.17
„On the road again“: fast den ganzen Tag unterwegs – auf dem State Highway 6 entlang der Westküste der Südinsel bis nach Franz Josef Glacier gefahren.
Übernachtung bei Linda in ihrem (über airbnb vermittelten) neu erbauten B & B Admiring Franz Josef. Beeindruckend: die sehr gesprächige Gastgeberin und ihre zahlreichen selbst entworfenen Quilt-Decken und –Wandbehänge! (habe ich leider vergessen zu fotografieren…)

17. Tag: Donnerstag, 5.1.17
Auf der Weiterfahrt nach Queenstown Abstecher zum Franz Josef Glacier. Von einem großen Parkplatz aus kann man einen Spazierweg Richtung Gletscher entlanglaufen, auf dem man immer wieder schöne Blicke auf den Gletscherfluss, Wasserfälle und natürlich den Gletscher selbst hat.


Weiter an der Westküste:


Tipp: Abendessen im Big Fig in Wanaka, einem lebendigen, idyllisch an einem See gelegenen Ort. Motto des Big Fig: „Slow Food, Fast Service“ – trifft beides zu! Kleine, aber interessante Auswahl, u. a. ein marokkanischer Salat.


Abends Ankunft in unserer Unterkunft, einem „Cottage“ in Lower Shotover (über booking.com gebucht), etwas außerhalb von Queenstown.

18. Tag: Freitag, 6.1.17
Highlight: Schiffstour im Milford Sound, leider mit einer gut vierstündigen Anfahrt von Queenstown aus verbunden, aber auf einer landschaftlich schönen Strecke zwischen Te Anau und Milford Sound.

Der Nature Cruise mit der „Lady Bowen“ von Southern Discoveries dauerte 135 Minuten und hat sich sehr gelohnt (59 NZD pro Person): Die Fahrt durch den Fjord mit den unzähligen Wasserläufen, die die imposanten Steilwände herabrauschen, ist wirklich toll! Die launigen Erläuterungen und Kommentare des Reiseführers waren gut verständlich und informativ. Und wir haben zwar keine Pinguine, wie erhofft, aber immerhin wieder ein paar Robben gesehen.




19. Tag: Samstag, 7.1.17
Erkundung von Queenstown und Umgebung. Die sehr lebendige Stadt (Zentrum für ExtremsportlerInnen und andere sportlich aktive Menschen) weist eine schöne Lage auf: am langgestreckten, wie ein „Blitz“ geformten Lake Wakatipu und umgeben von Hügeln/Bergen. An diesem Samstag fand im Zentrum – rund um den Hafen – ein sehenswerter Kunsthandwerksmarkt statt, leider überwiegend im Regen…


Tipp 1: Lunch im Vudu Café – gute Auswahl an frischen, originellen, auch vegetarisch-veganen Gerichten, große Kuchenauswahl, guter Tee…
Tipp 2: Eis, Schokolade oder Kuchen kaufen/essen im Patagonia…
20. Tag: Sonntag, 8.1.17
Wieder einen Tag lang unterwegs: von Queenstown durch das Waitaki Valley nach Oamaru an der Ostküste.
Abstecher zum Lake Pukaki, um über den stillen See hinweg den Mount Cook (= Aoraki), den höchsten Berg Neuseelands (3724 m), zu sehen und natürlich zu fotografieren, auch wenn er – wie wohl meistens – in Wolken gehüllt war:


Im Waitaki Valley 3 kleine Zwischenstopps: im „Straßendorf“ Kurow (s. Teil 1), in dem es einen skurrilen Trödelladen und mehrere Weinverkostungsmöglichkeiten gibt (Weinregion Otago), in Duntroon und kurz davor Abstecher zur Takiroa Maori Rock Painting Site, wo (leider sehr spärliche) Überreste von Maori Rock Art zu sehen sind. Der Großteil der Wandmalereien ist schon in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts abgetragen und in verschiedene neuseeländische Museen verbracht worden. Von daher waren die Malereien wenig beeindruckend, eher noch das weiche, löcherige Gestein, das unzähligen Vögeln Nistmöglichkeiten gewährt:



Abends Ankunft in Oamaru und herzlicher Empfang in unserer Unterkunft, einer „Historic Villa“ (booking.com) mit Jugendstilelementen, für unseren Geschmack ziemlich überladen bis kitschig eingerichtet, aber mit schönem Blick die steile Straße hinunter bis zum Meer.
Tipp: Abendessen im Riverstone Kitchen, einem modern-schlicht eingerichteten, relativ „schicken“ Restaurant; ca. 14 km außerhalb von Oamaru (am State Highway 1 Richtung Norden), aber gute, zum Teil thailändisch beeinflusste Küche!
21. Tag: Montag, 9.1.17
Vormittags Bummel durch das insgesamt etwas unscheinbare und ruhige Oamaru, vor allem das in Reiseführern gerühmte viktorianische Viertel, das im Wesentlichen aus einer Straße besteht, an der ehemalige Speicherhäuser zu Läden, Restaurants (nett: das Café Midori) und Galerien umfunktioniert worden sind.

Ansonsten gibt es in dieser „Ecke“ noch das skurrile Hauptquartier der „Steampunks“ und einen niedlichen kleinen Bahnhof zu besichtigen…

Nachmittags Ausflug nach Moeraki (Fischerdorf südlich von Oamaru) und von dort aus Spaziergang auf dem Millenium Walkway rund um die Bucht und schließlich 1,7 km am Strand entlang zu den Moeraki Boulders:


Da es stark bewölkt war, nieselte und ich ziemlich „durchgepustet“ wurde, während ich am Strand entlang lief, auf der einen Seite Dünen und auf der anderen ein graues Meer sah, kam ich mir vor wie an der holländischen Nordsee!

Tipp: Abendessen in der Cucina (italienisches Restaurant im Zentrum von Oamaru mit auch etwas ungewöhnlicheren Gerichten)
22. Tag: Dienstag, 10.1.17
Weiterfahrt nach Christchurch zu unserer letzten Unterkunft (relativ großes Apartment, airbnb) auf dem Mount Pleasant mit tollem Ausblick auf eine Lagune, das Meer und die Stadt!
Tipp: Lunch im Lotus Heart nahe der Innenstadt. Ähnelt von außen etwas einem asiatischen „Tempel“, der merkwürdigerweise mitten in einem Gewerbegebiet liegt. Innen ist das „Ambiente“ esoterisch-buddhistisch angehaucht. Die Speisekarte ist vegetarisch-vegan-vollwertig und asiatisch beeinflusst. Sehr freundlicher Service und frisches, leckeres Essen, interessante, fruchtige Getränke und vieles mehr!
Beim Bummel durchs Stadtzentrum fielen uns die doch noch zahlreichen, bei den letzten großen Erdbeben (2010 und 2011) entstandenen Ruinen, Baulücken und die Risse an riesigen, leerstehenden Hotelhochhäusern auf, aber auch die rege Bautätigkeit und die vielen Wandgemälde, die bunten Bauzäune und die vielen modernen Skulpturen bzw. die Street Art-Werke. Insgesamt machte die Stadt trotz der freien Grundstücke und der sichtbaren Zerstörungen einen sehr lebendigen und lebensfrohen Eindruck!



Tipp: Das C 1 Espresso – ein stimmig eingerichtetes Café und Restaurant, in dem das warme Essen zum Teil per Rohrpost an die Tische geliefert wird, in dem man leckeren Kaffee und Tee trinken und auch Pies und andere kleine Speisen mitnehmen kann.

23. Tag: Mittwoch, 11.1.17
Ausflug nach Lyttelton im Südosten von Christchurch und Fahrt um die angrenzende Bay bis nach Diamond Harbour (schöne Strecke!).
Lyttelton, ein Städtchen mit Industriehafen unterhalb der Port Hills, war ebenfalls vom letzten großen Erdbeben stark betroffen. Vor einigen leeren Grundstücken sind große Fototafeln angebracht, die zeigen, welche Gebäude (z. B. ein altes Hotel) hier vor dem Erdbeben standen.

Tipp: Abendessen im Dux Dine in Christchurch, einem ehemaligen Stationsvorsteher-Haus im Ortsteil Riccarton (nahe dem schönen, weitläufigen Stadtpark!) mit großem Innenhof, in dem wir in der Abendsonne lecker gegessen haben. U. a. gibt es etliche Fischgerichte.

Ein letzter abendlicher Blick von unserer Terrasse:

24. Tag: Donnerstag, 12.1.17
Bye bye New Zealand: nachmittags Abflug von Christchurch via Singapore nach Düsseldorf…
Den Anfang des Reiseberichts verpasst? Hier geht’s zu Teil 1 und Teil 2.